Symphonie für die Sinne
Nationales Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks
Kattowitz, Polen
Projektdetails
Auftraggeber
Stadt Kattowitz
Architekturbüro
Konior Studio
Zeitraum
2009 – 2013
Dienstleistungen von Buro Happold
Nachhaltigkeit, Technische Gebäudeausrüstung (TGA), Tragwerksplanung
Der neue Sitz des Nationalen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks (NOSPR) ist eine der modernsten und bedeutendsten Investitionen Polens in den Kultursektors des Landes. Der 25.000 m 2 große Konzertsaal in der schlesischen Stadt Kattowitz wurde auf einem ehemaligen Bergwerksgelände erbaut und bietet für fast 1.800 Zuschauer Platz. Die Akustik, die zu eine der besten in Europa zählt, wurde von der renommierten japanischen Beratungsfirma Nagata Acoustics konzipiert.
Die Herausforderung
Eine der großen Herausforderungen dieses Projekts bestand darin, technische und Tragwerkslösungen zu finden, die nicht nur den hohen Anforderungen für die Akustik entsprachen, sondern auch den Bedürfnissen der zukünftigen Nutzer des Symphoniegebäudes gerecht wurden. Die Gestaltung des Innenraums des Gebäudes wurde dabei stark von dem Streben nach den bestmöglichen akustischen Bedingungen beeinflusst.
Der neue NOSPR-Konzertsaal gehört bis heute zu den schwierigsten und gleichzeitig erfolgreichsten Aufträgen in der Geschichte unseres Unternehmens. Aus diesem Grund arbeiteten wir mit den besten Designern und Designerinnen aller Disziplinen zusammen. Buro Happold war mit dem Design der Bau- und Gebäudetechnik betraut und brachte nicht nur ein großes Expertenteam mit, sondern auch einen enormen Erfahrungsschatz in ähnlichen Gebäuden auf der ganzen Welt.
Tomasz Konior, Konior Studio
Die Lösung
Um der Lärmentwicklung im Auditorium und somit einer verminderten Klangqualität vorzubeugen, wurden die notwendigen Lüftungsgeräte für den Konzertsaal außerhalb des Gebäudes installiert. Im Konzertsaal selbst kommen speziell entwickelte hölzerne Schalldämpfer zum Einsatz. Außerdem wurden Versorgungsleitungen, wie z. B. Rohre und Kabel innerhalb von Fassadenpilastern verlegt worden, die Schalldämmung von einem Raum zum anderen gewährleistet ist.
Der Hauptkonzertsaal ist durch das umliegende Atrium und die Nebenräume isoliert. Zu diesen gehören mehrere Probe- und Umkleideräume und ein Kammermusiksaal für 300 Personen. Alle Wände sowie das Dach des Gebäudes wurden aus Stahlbeton gefertigt, um die Schalldämmung weiter zu verbessern. Die welligen Wandpaneele des Konzertsaals sind in anthrazitgrauem Beton gehalten. Sie sorgen für eine diffuse Schallreflexion und nehmen gleichzeitig symbolisch Bezug auf die Bergbauvergangenheit Oberschlesiens.
Unser Spezialistenteam entwickelte zudem Klimalösungen, die die Kontrolle und Regulierung der Luftfeuchtigkeit innerhalb der Konzerthalle ermöglichen, um optimale Bedingungen für kostbare, empfindliche Musikinstrumente zu schaffen.
Das herausstechende Merkmal des Konzertsaals ist die gewölbte Wand, die das Atrium überragt. Diese komplizierte Form war nur durch eine Reihe komplexer technischer Lösungen möglich. Dazu gehörte eine spezielle Betonmischung, die von Buro Happold in Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmen entwickelt und in der mehrstufigen Konstruktion der Wand verwendet wurde.
Zbigniew Czajewski, Partner
Der Mehrwert
Während des gesamten Projekts konzipierten und implementierte unser Ingenieurteam einfallsreiche Strategien, die sowohl die visuelle Ästhetik als auch das Hörerlebnis dieses Veranstaltungsortes unterstützten. Der Konzertsaal gilt inzwischen als einer der besten und beliebtesten in Europa und bietet für das Nationale Symphonieorchester des Polnischen Rundfunk ein passendes Zuhause.