Museum des 20. Jahrhunderts

Berlin, Deutschland

Projektdetails
Auftraggeber

Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Architekturbüro

Herzog & de Meuron

Kooperationspartner

Projekt-Management: Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Karlsruhe

Zeitraum

Voraussichtliche Fertigstellung 2028

Dienstleistungen von Buro Happold

Lichtplanung, Technische Gebäudeausrüstung (TGA)

Am Berliner Kulturforum – einem Kulturviertel in der Nähe des Potsdamer Platzes entsteht das Museum des 20. Jahrhunderts nach dem Entwurf von Herzog & de Meuron. Das neue Museum nimmt das unbebaute Grundstück zwischen der Neuen Nationalgalerie und der Philharmonie ein und stärkt somit die Identität und Attraktivität dieses Viertels als kulturelles Zentrum.

Ein unterirdischer Tunnel verbindet das Museum mit der benachbarten Neuen Nationalgalerie. Zusammen bieten die beiden Gebäude endlich genug Platz, um Berlins wichtige Kunstsammlungen zu präsentieren und einen umfassenden Überblick über die Kunst des 20. Jahrhunderts zu geben.

Buro Happold hat das Architekturbüro Herzog & de Meuron schon in der Wettbewerbsphase bei der Gestaltung des neuen Museums im Jahr 2016 unterstützt und wurde anschließend mit der fachlichen Planung für die technische Gebäudeausrüstung und mit der Lichtplanung beauftragt.

Die Herausforderung

Die Lage des neuen Museums zwischen der Philharmonie und der Neuen Nationalgalerie machte das Projekt städtebaulich und technisch hochkomplex. Die Entwicklung von Ausstellungsräumen von höchster Qualität innerhalb des Museums stellte ebenfalls eine Herausforderung dar, da die technische Gebäudeausrüstung so gestaltet sein muss, dass sie Komfort mit den kuratorischen und konservatorischen Anforderungen in Einklang bringt. Aufgrund des minimalistischen Erscheinungsbilds des Museums, muss die Haustechnik aber so weit wie möglich verborgen bleiben.

Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin
Das neue Museum nimmt eine Schlüsselposition im Berliner Kulturforum ein, einem Gebiet mit einer hohen Konzentration an Kulturstätten. Bild: Herzog & de Meuron

Die technische Lösung

Unsere Lichtplaner:innen und Ingenieur:innen für technische Gebäudeausrüstung können auf viel Erfahrung in der Entwicklung einer Designstrategie für kulturelle Einrichtungen zurückgreifen. Sie setzen modernste Technologien ein, um sowohl den Besucherkomfort, als auch den Schutz der Ausstellungsstücke zu gewährleisten.

Um das architektonische Zielvorhaben zu unterstützen und sicherzustellen, dass die klaren Linien des Museumdaches erhalten bleiben, war es wichtig, dass sich die technische Gebäudeausrüstung nicht im oberen Teil des Gebäudes befindet. Dementsprechend beinhaltet unser Design nun einen „Technik-Ring“, der um die Depots im 2. UG angeordnet ist. Dadurch wird das Gebäude mit präzise kalibrierter Frischluft, Wärme, Kühlung und Strom versorgt, wobei die strengen klima-technischen Vorschriften für Museumsräume eingehalten werden können.

Öffentliche Bestände sowie kostbare Leihgaben, die nach der Fertigstellung des Museums dort unterbracht werden sollen, sind nun bestens vor Schäden geschützt.

Das Museum des 20. Jahrhunderts wurde entworfen, um ein „offenes“ Kunstraumerlebnis zu bieten. Anstatt Galerien voneinander oder vom Boulevard zu trennen, verhindern dynamische Luftvorhänge die Vermischung der unterschiedlichen Klimazonen. So können Exponate in den Ausstellungsbereichen geschützt werden, während gleichzeitig das offene Raumerlebnis gewährleistet wird. Die Konstruktionsanforderungen für die Luftvorhänge und deren Wirksamkeit wurden genaustens mit detaillierten CFD-Simulationen (Computational Fluid Dynamics) überprüft.

Als Planungsbüro ist Buro Happold auch für den anteiligen Entwurf und die Umsetzung des Kunstlichtkonzepts verantwortlich. Werkstätten, Restaurierungsräume und öffentliche Bereiche sind mit modernsten Beleuchtungssystemen ausgestattet, die die Kunstwerke optimal inszenieren und gleichzeitig das Risiko von Schäden minimieren.

Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin
Die Fassade des Museums wurde so gestaltet, dass sie einen Bezug zur St. Matthäus-Kirche, eine nahegelegene Backsteinkirche, herstellt. Bild: Herzog & de Meuron

Der Mehrwert

Dank des breitgefächerten Fachwissens konnte unser Team den hohen Anforderungen an Haustechnik und Beleuchtung gerecht werden. So wird nicht nur der Schutz der Ausstellungstücke gewährleistet, sondern macht einen Besuch zum Erlebnis. Das für 2028 geplante Museum spricht damit ein neues Publikum an und bereichert das vielfältige kulturelle Angebot des Kulturforums Berlin.

Haupt- und Schlussbild: Herzog & de Meuron

Auszeichnungen und Preise

2020

Gewinner: Deutscher TGA-Award
„Innovatives Konzept Lüftungsplanung“

Kontaktieren Sie uns